Barrierefreiheit – ein entscheidendes Qualitätsmerkmal

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Sand in Taufers will barrierefreie Modellgemeinde werden

Die Gemeindeverwaltung von Sand in Taufers möchte die Lebensqualität im Dorf für die Menschen mit eingeschränkten oder fehlenden Bewegungs- und Sinnesfähigkeiten verbessern, um ihnen ein selbständiges Leben zu ermöglichen. Zu diesem Zweck sollen alle architektonischen Hindernisse in öffentlichen Gebäuden, auf öffentlichen Flächen, in Räumlichkeiten öffentlicher Dienste und in allen der Öffentlichkeit zugänglichen Orten beseitigt und überwunden werden. Um diese Entwicklung zu unterstützen, hat die Gemeindeverwaltung die Soziale Genossenschaft Independent L. Onlus mit der Analyse, der Untersuchung und Erhebung der im Gemeindegebiet vorhandenen architektonischen Barrieren beauftragt.

Die Soziale Genossenschaft Independent L. Onlus arbeitet bereits seit über zehn Jahren gegen die Diskriminierung von Menschen mit körperlichen Behinderungen im Hinblick auf die sozialen, kulturellen und architektonischen Hindernissen und Benachteiligungen. Barrierefreiheit steht heute für ein Konzept, das dazu beiträgt, dass jeder Mensch selbständig und komfortabel leben kann.

Gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe hat die Genossenschaft in der Gemeinde Sand in Taufers eine systematische Bestandsaufnahme aller architektonischen Hindernisse für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder sensorischen Beeinträchtigungen erfasst und spezifische Lösungsvorschläge ausgearbeitet. Insgesamt 429 architektonische Hindernisse wurden kartografisch punktgenau erfasst, konkret beschrieben und fotografisch dokumentiert.

Mitglieder in der Arbeitsgruppe sind neben Vertretern der Genossenschaft, der Gemeindereferent Christof Haidacher, der Gemeinderat Laurentius Eder, Herr Gerhard Gruber, Herr Emanuel Plaickner, Herr Richard Steger, Herr Herbert Prenn, Frau Maria Niederbacher und Herr Erich Unterhofer. Sie alle eint das Ziel, in Sand in Taufers alle Hürden abzubauen, um Menschen mit besonderen Bedürfnissen ein unabhängiges und angemessenes Leben zu garantieren.

Die Gemeinde wird nun schrittweise Anpassungen und Erneuerungen anhand der 429 erhobenen Barrieren vornehmen, um diese Hindernisse abzubauen. Das Gemeindebauamt wird beim Ausstellen von Baukonzessionen in Zukunft überprüfen, ob die technischen Vorschriften zum Abbau architektonischer Barrieren eingehalten werden. Zur Datenverwaltung und für eine planmäßige Beseitigung der erhobenen Barrieren verfügt die Gemeinde darüber hinaus auch über ein computerunterstütztes Datenbanksystem. Diese Datenbank bietet der Gemeindeverwaltung die Möglichkeit, die Daten sehr unkompliziert zu verwalten, übersichtlich darzustellen und per Mausklick zu aktualisieren. Um die gesetzlichen Vorschriften umzusetzen wird künftig auch ein Vertreter der Arbeitsgruppe der Baukommission bei neuen Bauprojekten beratend zur Seite stehen.

„Die Gemeinde Sand in Taufers will eine wichtige Vorreiterrolle beim Abbau von architektonischen Hindernissen einnehmen und sich damit auf die kommenden Anforderungen für eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität in der Gemeinde vorbereiten. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“, sagt Bürgermeister Helmuth Innerbichler. Er betont, dass Barrierefreiheit ein Qualitätszeichen ist, sie macht die Gemeinde attraktiver sowohl für die Menschen, die in ihr leben, aber auch für möglich Besucher. Um einen wertvollen Beitrag zu Sensibilisierung der Sandner Bevölkerung zu leisten, plant die Gemeindeverwaltung im Rahmen des Projektes „Barrierefreie Gemeinde“ die Ausschreibung eines Ideenwettbewerbes zur architektonischen Gestaltung von reservierten Parkplätzen für Menschen mit Behinderung.

Der Bürgermeister dankt der Genossenschaft, den Mitglieder der Arbeitsgruppe und dem Gemeindereferenten Christof Haidacher, die mit viel Engagement und offenkundigem Interesse in diesem Projekt mitgewirkt haben und viele positive Ansätze und Initiativen ausgearbeitet haben, die es nun umzusetzen gilt.

09.03.2010